glossar*

A

Ai  藍

Japanischer Indigo (Persicaria tinctoria ) resp. der daraus gewonnene Farbstoff.  Durch wiederholte Färbedurchgänge werden unterschiedlich starke Blautöne erzielt. Das Spektrum reicht von ganz feinem Hellblau bis zu fast schwarz.

AiZome  藍染

Färben mit aus japanischem Indigo gewonnenen Farbstoff.

Arai hari  洗い張り

Traditionelle Art einen Kimono zu reinigen. Der Kimono wird dabei aufgetrennt und alle Einzelteile gewaschen, getrocknet und danach wieder zusammengenäht.

Asa  麻

Hanf, aber auch Überbegriff für Bastfasern von anderen Pflanzen wie Lein und die daraus hergestellten Fäden und Gewebe. Manchmal wird auch die in Japan verbreitete Ramie (Boehmeria nivea ; jap.: Choma ) dazugezählt.

ASAnoha  麻の葉

Hanfblatt. Ein mittlerweile auch im Westen beliebtes Muster, welches auf stilisierten Hanfblättern basiert. Dabei werden gleichschenklige Dreiecke zu sich wiederholenden sechszackigen Sternen zusammengesetzt.
Hanf wächst schnell und ist sehr vital. Das Muster wird daher gerne für Kinderkleidung benutzt.

Awase

Gefüttert. Das Kleidungsstück besitzt ein Futter.

Aya Ori  綾織り

Körperbindung oder Twill. Eine Bindungsart für gewebte Stoffe mit typischem, schräg laufendem Grat. Ein bekanntes Beispiel für die Körperbindung ist Jeansstoff.

B

Bashō  芭蕉 | Bashōfu  芭蕉布

Japanische Faserbanane (Musa basjoo) resp. der aus den Fasern gefertigte Stoff. Bashōfu ist typisch für die Präfektur Okinawa im Süden Japans und wird dort anderen Bastfasern (siehe 'Asa') vorgezogen.
Der japanische Dichter Matsuo Bashō (1644 bis 1694), bedeutender Vertreter der japanischen Versform Haiku, bekam seinen Künstlernamen 'Bashō' nachdem seine Schühler ihm eine Hütte aus Stauden der japanischen Faserbanane gebaut hatten.

Benibana  紅花

Färberdistel (Carthamus tinctorius) resp. der aus den Blütenblättern gewonnene Farbstoffe. Die mit Benibana erzeugte Färbung reicht von Gelb über Rosa bis hin zu Scharlachrot. Die Herstellung des Farbstoffes ist sehr aufwändig und teuer, gleichzeitig verblassen  die Farben schnell, wenn sie dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Leuchtend rote Kleidung war lange ein Zeichen von Reichtum und der Oberschicht vorbehalten. Noch heute werden rote Kimono Mädchen und jungen Frauen zugeschrieben. Die Farbe steht für jugendliche Fülle und Glanz.

Bingata

Spezielle Färbetechnik und die damit gefärbten Textilien. Bingata wird mit Hilfe von Schablonen und Resevetechnik (resist-dyeing) gefärbt​. Die Stoffe sind typischerweise vielfarbig (polychrom) und die Farben sehr lebhaft. Die Muster sind repetitiv und zeigen v. a. Naturelemente.
Die Technik stammt ursprünglich von den Ryūkyū Inseln (Präfektur Okinawa) im Süden Japans, die bis Ende 19. Jh ein eigenes Königreich bildeten. Heute wird die Technik auch in anderen Gebieten Japans angewendet.

Bokashi

Weich verlaufende Farbänderung, z. B. von einer dunklen Farbe zu Weiss. Gerne in der Yuzen Färbetechnik oder für die Hakkake (peripher liegende Teile des Kimonofutters) verwendet.

C

Chijimi

Kreppstoffe aus Ramie (Choma) und anderen Bastfasern (Asa), seltener aus Baumwolle.

Chirimen

Glatt gewebter, eher schwerer Seiden-Kreppstoff. Der Kreppeffekt wird dadurch erzeugt, dass die Schussfäden vor dem Weben stark verdreht und mit Stärke fixiert werden. Nach dem Weben wird die Stärke ausgewaschen und die Drehung in den Schussfäden gelöst. Es entsteht ein weich fallender Stoff mit leicht gekräuselter, matter Oberfläche. Als Untergrund für die Yuzen Färbetechnik wird vorzugsweise Chirimen verwendet.

Choma

Ramie (Boehmeria nivea). Eine Faserpflanze aus der Familie der Brennnesselgewächse, ursprünglich gerne für Textilien der einfachen Bevölkerung verwendet.

D

Donuki

Unterkimono aus mindestens zwei unterschiedlichen Stoffen, beliebt während der Meiji-Ära Ende des 19. Jh. bis um den 2.WK. Alle peripheren Bereiche, die unter dem Oberkimono hervorschauen (Kragen, Ärmelränder, Saum) sind typischerweise aus demselben hochwertigen Stoff, währenddem die körpernahen Bereiche aus einem oder mehreren patchworkartig arrangierten leichteren und günstigeren Stoffen sind.
Donuki waren oft Teil eines zweischichtigen Kimono Sets (Oberkimono und Donuki). Damit konnte der Anschein erweckt werden, zwei Kimonos übereinander zu tragen, ohne das Geld für einen kompletten zweiten Kimono ausgeben zu müssen.

Doura

Futterstoff im oberen, körpernahen Bereich des Kimonos. Die Doura ist beim Tragen des Kimonos nicht sichtbar und die verwendeten Stoffe meistens weiss, seltener rot und noch seltener mit einem Muster verziert. Das Material ist Seide, Polyester oder bei legeren Kimonos auch gerne mal Baumwolle.

E

Edo  江戸

Früherer Name der Stadt Tokyo. Edo war ab 1603 Hauptsitz des herrschenden Tokugawa Shogunates und politisches Machtzentrum Japans. Die offizielle Hauptstadt blieb bis zur Meiji Restauration Ende 19. Jh. Kyoto. Mit der Restauration wurde der Sitz des Kaisers und somit die offizielle Hauptstadt nach Edo verlegt uns dieses in Tokyo umbenannt.

Edo komon  江戸小紋

Kimono-Art mit sehr kleinem, repetitivem Mustern und spezielle Variante des Komon Kimono. Die Muster werden mit Hilfe aufwändiger Schablonen und Resevetechnik (resist-dyeing) weiss auf farbigem Hintergrund aufgebracht werden. Von weitem wirkt ein Edo Komon wie ein Iromuji (einfarbiger Kimono) und wird von der Formalität her auch wie ein solcher eingestuft. Der Edo Komon kann durch ein einzelnes Kamon (Familienwappen) formal weiter aufgewertet werden.
Der Name bedeutet wörtlich 'feines Muster aus Edo'. Die Art von in der Herstellung sehr aufwändigem, für das Auge aber unscheinbarem Muster wurde in der Edo-Zeit (​1603 bis 1868) entwickelt und war beim Schwertadel Japans sehr beliebt. Der Name 'Edo Komon' wurde aber erst 1955 vergeben, als der Färber und Meister des Edo Komon Kosuke Komiya aus Tokyo (ehemals Edo) zum lebenden nationalen Kulturgut ernannt wurde.

EDO zeit  江戸時代

Von 1603 bis 1868, benannt nach der damaligen de facto Hauptstadt Edo (heute Tokyo). Die Edo-Zeit war durch einen über 250 Jahre währenden Frieden geprägt. Es herrschten die Tokugawa Shogune, die u. a. ein striktes Vier-Kastensystem einführten und den Aussenhandel Japans auf ein absolutes Minimum reduzierten. Viele japanische Kunsthandwerke profitierten vom Frieden und wurden in der Edo-Zeit zur Perfektion gebracht.

Egasuri  絵絣

Bild-Kasuri. Stil des Kasuri (Ikat), bei dem die gewobenen Motive naturalistisch sind und wie Bilder aussehen. Deutlich komplexer als normale Kasuri-Muster. 

Eri  衿

Kragen

F

Fuji  藤 

Glyzinie oder Blauregen ( Wisteria sp.) . Die Glyzinie ist in Japan als Pflanze wie auch als Motiv beliebt. Zur Blütezeit zwischen Ende April und Anfang Mai werden in verschiedenen Regionen Japans Fuji Matsuri (Fest der japanischen Glyzinie) gefeiert. Viele Familienwappen (Kamon), vornehmlich von Familien aus der Fujiwara-Clan-Linie, haben ein Muster aus Glyzinienblüten.
Des Weiteren ist die Glyzinie eine der ältesten bekannten Bastfaser-Pflanzen Japans und wird bis heute zur Herstellung von Stoffen verwendet.

Furisode  振袖

Kimono-Art mit langen Ärmelschleppen​. Der Name bedeutet wörtlich übersetzt 'Schüttel-Ärmel' und weist auf die schwingenden Ärmel hin. Der Furisode ist in Sachen Muster, Farbe und Materialmenge der üppigste Kimono und der formellste Kimono für junge, unverheiratete Frauen. 
Man unterscheidet nach Ärmellänge drei Unterarten. Dabei gilt: je länger die Ärmelschleppe, um so formeller der Furisode.
Ko Furisode 小振袖 ca. 75 bis 87 cm (mit Hakama zum Schulabschluss)
Chu Furisode 中振袖 ca. 91 bis 106 cm (zur Coming-of-Age Zeremonie oder als Hochzeitsgast)
Ō Furisode 大振袖 oder Hon-Furisode ca. 114 bis 125 cm (zur eigenen Hochzeit)

Furoshiki

Quadratisches Tuch zum Einwickeln, Aufbewahren und Tragen von Gegenständen.

H

Habutae  羽二重

Glatt und dicht gewebter Seidenstoff in Leinwandbindung. ​Während bei einer gewöhnlichen Leinwandbindung Kett- und Schussfäden gleicher Dicke verwendet werden, wird Habutae mit zwei dünneren Kettfäden für jeden Schussfaden gewebt. Die Textur ist trotz grosser Dichte weich, leicht und seidig. Habutae ist die erste Wahl bei Futterstoffen für traditionelle japanische Bekleidung.

Hakama  袴

Auf der Vorderseite plissierter Rock oder Hosenrock, der über dem Kimono getragen wird. Der Hakama ist Teil der formellen traditionellen Bekleidung für Männer. Von jungen Frauen wird der Hakama bei der Zeremonien zum Erwachsenwerden und an Abschlussfeiern von Hochschulen getragen. Ausserdem ist der Hakama geschlechtsunabhängig gängiges Kleidungsstück für verschiedene japanische Kampfkünste.

Hakkake

Peripherer Futterstoff eines Kimonos, auch Suso Mawashi genannt. Gefütterte Kimonos haben in den peripheren Bereichen fast immer einen anderen Futterstoff als im körpernahen, zentralen Bereich. Die Hakkake wird beim Gehen im Kimono immer wieder für kurze Zeit sichtbar und setzt so einen modischen, eleganten Akzent. Der Stoff ist von höherer Qualität als das innere Futter und farblich auf den Kimono abgestimmt.

Han Eri  半衿

Abnehmbares Kragenstück, das auf einen Juban (Unterkimono) genäht ist. Er schützt den Juban vor Verschmutzung, kann aber auch aufwändig mit Stickereien verziert sein und so ein festliches Outfit abrunden.

Hanten  袢纏

Wattierte Jacke im Kimono-Stil, ähnlich einem Haori. Seit dem 18. Jh von Männern und Frauen der einfachen Bevölkerung als Winterbekleidung über dem Kimono getragen.

Haori  羽織

Über dem Kimono getragene, hüftlange (z. T. auch längere) Jacke im Kimono-Stil. Der Haori wird vorne offen getragen und nicht wie der Kimono überkreuzt. Den Verschluss bilden zwei geflochtene Bänder (Haori-Himo), die miteinander verknotet werden.
Ursprünglich als Militärkleidung getragen, war der Haori bis zum Ende der Edo-Zeit (um 1868) Männern vorbehalten und ist auch heute noch Bestandteil der formellen traditionellen Bekleidung für Männer. Die ersten Frauen, die sich den Haori zueigen machten, waren Geishas aus Fukiwara (Tokyo). Von dort breitete sich der Haori erst unter Geishas anderer Regionen aus und wurde dann langsam zum akzeptierten Kleidungsstück für alle Frauen. Anfang 20. Jh war er das Must-have jeder modischen Frau in Japan und die Mehrheit der Haoris, welche heute im Umlauf sind, stammen aus der ersten Hälfte des 20. Jh.

Hejan Zeit  平安時代

Von 794 bis 1185, benannt nach der 794 neu bezogenen Hauptstadt ​Hejan-Kyo (heute Kyoto). In der Hejan-Zeit emanzipierte sich Japan von China und ebnete so einer eigenen, nationalen Kultur den Weg. Die japanische Aristokratie befand sich auf dem Höhepunkt. Beide japanischen Silbenschriften Katakana und Hiragana wurden in der Hejan-Zeit entwickelt und ein Grossteil berühmter japanischer Literatur stammt aus dieser Zeit.
Bilder vom kaiserlichen Hofadel und assoziierten Objekten wie z. B. Kutschen aus der Hejan-Zeit werden gerne auf japanischen Textilien dargestellt.

Hikizuri

Kimono-Art für Maikos (angehende Geishas). Der Hikizuri ist mit üppigen Mustern und langen Ärmeln dem Furisode ähnlich, hat aber eine grössere Körperlänge, so dass der Saum schleppenartig den Boden berührt. Beim Gehen wird die Schleppe mit der Hand elegant vor dem Bauch gerafft. Die Grundfarben sind im Vergleich zum Susohiki einer Geisha eher hell, um die Jugendlichkeit der Maiko zu unterstreichen.
Maikos und Geishas tragen ihre Kimonos etwas anders, als Frauenkimonos normalerweise getragen werden und der Schnitt weicht entsprechend vom Standard-Frauenkimono ab (siehe Susohiki).

Hitoe

Einzeln, einzelne Schicht oder Stoffbahn. ​Im Kimono Kontext bezeichnet Hitoe undurchsichtige Kimonos ohne Futter. Hitoe werden von Juni bis September getragen, wobei der Schwerpunkt auf Früh- und Spätsommer liegt. In den heissen Hochsommermonaten werden einlagige Kimonos aus besonders luftigen Stoffen getragen, die unter 'Usumono' zusammengefasst werden. 

Homongi  |  訪問着

Kimono-Art für halbformelle Anlässe​. Der Name bedeutet 'Besuchskleidung' ...

I

Ikebana

Japanische Blumensteckkunst resp. Blumengesteck.

Iro  色

Farbe, farbig.

Iromuji

Text

Irotomesode  

Text

J

Jinken

Text

Jofu

Text

Juban

Text

Juni Hitoe

Text

K

Kakeshita

Text

Kamon

Text

Kanoko Shibori

Text

Kasuri

Text

Kikko

Text

Kimono

Text

Komon

Text

Kosode

Text

Kurotomesode

Text

M

Meisen

Text

Michiyuki

Text

Mofuku

Text

Mojiri ori

> Gaze Webung: Ro, Sha, Ra

Mon

Siehe 'Kamon'.

N

Nadeshiko

Text

Naga Juban

Siehe 'Juban'.

Nishijin Ori

Text

Nishiki

Text

Noshi

Text

O

Obi

Text

Obi Jime

Text

Omeshi

Text

Orizuru

Origami Kranich

Oshima Tsumugi

Text

R

Ra

Text

Ramie

Siehe 'Choma'.

Rinzu

Text

Ro

> consists of Sha and plain weave...

S

Saki Ori

Text

Saki Zome

Text

Sashiko

Text

Sha

Text

Shibori

Text

Shiromuku

Text

Shitsuke

Text

Shochikubai

Text

Sode

(Kimono)Ärmel

Susohiki

Kimono-Art für Geishas.​ Der Susohiki ist gleich dem Hikizuri für Maikos (angehende Geishas), die Grundfarben sind aber eher dunkel und gedeckt. Susohiki sind anders geschnitten als normale Kimonos: Die Körperlänge ist mit 200 bis 230 cm sehr lang. Der Kragen ist weiter in die Rückenpartie versetzt, so dass er im Nackenbereich weiter nach unten gezogen werden kann, ohne dass sich der vordere Saum dadurch hebt. Die Ärmel sind asymmetrisch an den Rumpfgenäht, kürzer am Rücken als an der Vorderseite. Mit heruntergezogenem Kragen, sitzen die Ärmel dann symmetrisch.

T

Tan  反 | Tanmono  反物

Stoffbahn, aus welcher ein Kimono hergestellt wird. Ein Tanmono für ein Frauenkimono ist ca 38 cm breit und 1250 cm lang. Für den Zuschnitt der Kimonoteile braucht es lediglich sechs horizontale und einen vertikalen Schnitt durch die Bahn.

Tomesode

Text

TPO – Time place occasion

Text

Tsukesage

Text

Tsumugi

Tsumugi wird durch Verspinnen kürzeren Seidenfäden hergestellt, welche bei der Seidengewinnung als Nebenprodukt anfallen.

Tsuru

Kranich

U

Uchikake

Text

Usumono  薄物

Text

W

Wafuku

Text

Y

Yofuku

Text

Yukata

Text

Yuzen

Text

*

Der Glossar ist nach bestem Wissen und Gewissen von uns zusammengestellt. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und garantieren auch nicht für korrekten Inhalt. 

Anregungen und Ergänzungen nehmen wir gerne via Kontakt entgegen.

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